
as Chinchilla gehört zu den Nagetieren, der zahlenmässig stärksten Ordnung unter den Säugetieren. Wir unterscheiden 2 Grundarten der Chinchillas – Chinchilla lanigera und Chinchilla brevicaudata (kurzschwanziges Chinchilla).
Verwandte des Chinchillas sind z.B. das Meerschweinchen, die Gold-Aguti, die Nutria (Bieberratte), die Viscacha (Hasenmaus), die grosse Mara (Pampashase) sowie der grösste Nager der Welt, das Wasserschwein (Capybara).
Ursprüngliche Heimat der Chinchillas ist Südamerika - genau genommen der westliche Abhang der Anden - wo sie auf 3000 Höhenmetern leben. Aus indianischen Quellen geht hervor, dass Chinchillas in dieser Gegend früher bis auf 5000 Höhenmetern lebten.
Die Indios der Andenabhänge wurden schon lange vor dem Eintreffen der spanischen Kolonialisatoren auf den aussergewöhnlich dicken und wärmenden Pelz der Tiere aufmerksam. Da die Abnahme der Tiere durch die natürliche Vermehrung ausgeglichen wurde, richtete die von den Indios betriebene Jagd über Jahrhunderte am Bestand der Chinchillas keinen grossen Schaden an.
Erst nach der Ankunft der ersten Weissen kam es wegen ihres hoch geschätzten Pelzes zum unbarmherzigen Erschlagen dieser Nager. Am Anfang des Zwanzigerejahre des vorigen Jahrhunderts schienen die Chinchillas beinahe zu einer weiteren durch den Mensch ausgerotteten Art zu gehören.
Zum Glück kamen einige Leute auf die Idee, zu versuchen, die letzten freilebenden Exemplare zu vermehren. Einer von ihnen war der kalifornische Ingenieur M. F. Chapman, der sich den Chinchillas im Jahr 1916 widmete. Nach fünf Jahren Suche gelang es ihm dank eines Indios Chinchillas zu finden und 18 Tiere in die USA zu bringen. Im Jahre 1923 kam es zu einem weiteren Erfolg: Chapman erlebte auf der Farm die ersten Chinchilla - Jungen. Somit begann die Farmzucht dieser Tiere.
In der Kürschnerindustrie verwendet man vor allem die Felle standardisierter Färbungen (diese die wertvollsten sind) und die Felle der Farbmutation Black Velvet.
Im Lauf der Zeit haben die Züchter verschiedene Farbmutationen veredelt, z.B. weiss (Wilson White), schwarz (Black Velvet, Ebony), beige (Beige), silber (Silver), schokoladen (Chocolate), violett (Afro Violet, Deutsch Violet), aprikosen (Apricot), rosé (Pink White), perlmut (Pearl), saphir (Sapphire), königsblau (Royal Blue), blauer Diamant (Blue Diamond) und zahlreiche weitere Kombinationen.
Zu den seltenen Mutationen gehören z.B. die Mutationen Royal Persian Angora, Blue Diamond und Goldbar.
Bezüglich der genannten Mutation Royal Persian Angora, stellen diese Chinchillas die weitere Dimension in der Chinchillazucht vor. Dieser Typ der Chinchillas wurde zum ersten Mal (als gelegentliche Mutation) am Anfang des Sechsigerejahre des vorigen Jahrhunderts in die USA und einige Jahre später in Kanada gesehen und beschrieben, aber erst im Jahre 2005 haben einige solchen (schon kultivierenden) Individuen die Farm von T. Tucker und P. Biggers in Amarillo in Texas (USA) verlassen – diese Chinchillas sind zu den neuen Besitzern in Europa und Asia gekommen. Royal Persian Angora ist eine rezessive Mutation – für diese herrliche Mutation (in der homozygoten Form) ist langes, weiches Haar charakteristisch. Zur Zeit existieren die Royal Persian Angora Chinchillas überwiegend in der Standardfarbe und in der weissen Farbe, weniger auch im Beige, Schwarz und Violett. In der Zukunft kann man aber die langhaarigen Chinchillas auch in anderen Farbmutationen erwarten.